Viele Patienten arbeiten in Teilzeit, fotolia.com | Marco2811 © fotolia.com | Marco2811

Bildung, Ausbildung und Beruf | Leben und Alltag

Seltener vollbeschäftigt

Junge Männer mit komplexen Herzfehlern besonders benachteiligt

Wissenschaftlicher Name der Studie

LESSIE: Lebensqualität und soziale Situation von Erwachsenen mit AHF

Junge Menschen mit einem angeborenen Herzfehler sind überdurchschnittlich gebildet und trotzdem deutlich seltener vollbeschäftigt als die Allgemeinbevölkerung. Gewisse Risikogruppen mit schweren Herzfehlern sind sogar von hoher Arbeitslosigkeit betroffen. Das ging aus der LESSIE-Studie des Kompetenznetzes Angeborene Herzfehler hervor.

Unter dem Bevölkerungsdurchschnitt

Im Rahmen der LESSIE-Studie hatten 676 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Nationalen Registers Fragen zu ihrer Lebensqualität und ihrer sozialen Situation beantwortet. Trotz überdurchschnittlicher Schulbildung erreichte der Anteil der Vollbeschäftigten in dieser Patientengruppe nur knapp über ein Drittel. Der Anteil der Vollbeschäftigten mit einem schweren Herzfehler lag mit 30,5 Prozent sogar deutlich darunter. Im Vergleich dazu bewegte sich der Anteil der Vollbeschäftigten in der Gesamtbevölkerung im selben Zeitraum bei 41,3 Prozent. 

Häufiger in Teilzeit oder Frührente

15 Prozent der Patientinnen und Patienten mit einem leichten angeborenen Herzfehler arbeiteten zum Zeitpunkt der Umfrage in Teilzeit. 20,6 Prozent waren es bei einem schweren Herzfehler. Im Vergleich dazu lag der Anteil der Teilzeitbeschäftigten in der Gesamtbevölkerung im selben Zeitraum bei 12 Prozent. Vorzeitig in den Ruhestand waren 20,8 Prozent der Befragten mit einem schweren Herzfehler und 13,6 Prozent mit einem leichten Herzfehler gegangen, während der Anteil der Frührenterinnen und Frührentner an der Gesamtbevölkerung mit 3,2 Prozent deutlich darunter lag. 

Männer mit komplexen Herzfehlern besonders benachteiligt

Darüber hinaus waren gewisse Risikogruppen mit schweren Herzfehlern überproportional von Arbeitslosigkeit betroffen. Dabei schienen insbesondere junge Menschen zwischen 20 und 30 Jahren und Männer mit komplexen Herzfehlern am Arbeitsmarkt benachteiligt zu sein.

  • Wissenschaftliche Details zur Studie

    Im Rahmen der in den Jahren 2009 bis 2011 durchgeführten LESSIE-Studie wurden erstmals bundesweit Daten zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität und zur sozialen Situation von Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler erhoben. Ziel war es, Bereiche und Faktoren zu benennen, welche sich in hohem Maße auf die Lebensqualität auswirken. Die Langzeitauswirkungen der chronischen Erkrankung auf die Lebensqualität sind noch unzureichend erforscht. Für diese Forschungsarbeit stellten 676 erwachsene Mitglieder des Nationalen Registers für angeborene Herzfehler e. V. ihre demographischen, medizinischen und sozialen Basisdaten, sowie Daten zur subjektiven gesundheitsbezogenen Lebensqualität zur Verfügung.

    Erfahren Sie mehr zum Studiendesign, den Materialien und Methoden, sowie zu den Hintergründen der Studie:

    Publikationen

    • 3/2011

      The importance of socio-demographic factors for the quality of life of adults with congenital heart disease.

      Vigl M, Niggemeyer E, Hager A, Schwedler G, Kropf S, Bauer U

      Quality of life research : an international journal of quality of life aspects of treatment, care and rehabilitation 20, 2, 169-77, (2011). Diese Publikation bei PubMed anzeigen.

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